Hörverlust: Behandlung, Ursachen, Symptome

Inhaltsverzeichnis

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    Hörverlust und seine Ursachen

    Weltweit sind etwa eine halbe Milliarde Menschen von Hörverlust betroffen. Sowohl bei Neugeborenen als auch bei Kindern und Erwachsenen besteht das Risiko, eine Hörschwäche zu erwerben beziehungsweise mit dieser auf die Welt zu kommen. Hörverlust kann sowohl auf einem (unilateral) als auch auf beiden (bilateral) Ohren auftreten. Der Begriff umfasst dabei eine Reihe von unterschiedlichsten Ausprägungen. Mehr zu den verschiedenen Arten von Hörverlust/ Schwerhörigkeit erfahren Sie hier.

    Hörverlust Ursachen

    Ein Hörverlust wird auf verschiedene Ursachen zurückgeführt. Zum einen wird er mit dem natürlichen Alterungsprozess begründet, bei dem besonders die Lärmbelastung eine entscheidende Rolle spielt. Andererseits sind, insbesondere bei Kindern, Mittelohrentzündungen ein häufiger Auslöser für vorübergehenden oder dauerhaften Hörverlust.

    Hörverlust durch Mittelohrentzündung

    Eine Mittelohrentzündung führt zum Anschwellen der Schleimhäute im Ohr. Dies hat zur Folge, dass die Belüftung des Innenohrs nicht mehr gewährleistet ist. Hierdurch entsteht Unterdruck, der sich in einem Druckempfinden äußert. Es kann zu vorübergehendem Hörverlust kommen, der in der Regel nach dem Abheilen der Entzündung wieder verschwindet.

    Hörverlust durch verstopfte Ohren

    Verstopfungen der Ohren können ebenfalls zu vorübergehendem Hörverlust führen. Bei Kindern verstopfen die Ohren zum Teil durch das Eindringen von Fremdkörpern. In diesem Fall besteht bei der Entfernung das Risiko einer versehentlichen Beschädigung des Ohrs, die auch langfristig Probleme mit sich ziehen kann. Erwachsene Patienten weisen häufiger eine Verstopfung des Gehörgangs durch Ohrenschmalz auf. Hier handelt es sich ebenfalls um eine vorübergehende Höreinschränkung, die durch Reinigung behoben wird.

    Hörverlust durch Stress

    Hörverlust kann durch übermäßigen Stress entstehen. Es wird vermutet, dass das Stresshormon Adrenalin verantwortlich ist, das ein Verkrampfen der Blutgefäße bedingt. Der genaue Vorgang ist allerdings nicht gänzlich bekannt. Wer bei übermäßigem Stress einen Hörverlust erleidet, sollte sich der Gefahr eines Hörsturzes bewusst sein. Bei einem solchen Verdacht ist der Besuch beim Facharzt ratsam.

    Hörverlust durch Schlaganfall

    Schlaganfälle, die den Schläfenlappen betreffen, können sich auf die Hörbahnen auswirken und folglich die Hörfähigkeit einschränken. Ein Zusammenhang zwischen Hörverlust und Schlaganfällen zeigt sich auch andersherum: Patienten, die einen plötzlichen Hörverlust erlitten, haben in Studien nachfolgend ein höheres Schlaganfallrisiko gezeigt.

    Hörverlust durch Corona

    Generell beeinflussen virale Infektionen potenziell das Auftreten eines Hörverlusts. Als aktives Covid-19-Symptom sind Höreinschränkungen bisher wenig bekannt. Im Kontext von Spätfolgen wird der Hörverlust öfter genannt, jedoch ist der Zusammenhang aufgrund einer mangelnden Forschungslage noch nicht final geklärt. Falls Sie im Kontext einer Corona-Infektion einen Hörverlust erleiden, sollten Sie sich möglichst zeitnah behandeln lassen.

    Hörverlust im Alter

    Ab etwa dem 50. Lebensjahr gehört es zum natürlichen Alterungsprozess, dass die Hörleistung abnimmt. Die Ursachen von Altersschwerhörigkeit, auch als Presbyakusis bezeichnet, sind nicht vollends geklärt. Es ist davon auszugehen, dass der Verschließ der Haarzellen im Innenohr von natürlicher Alterung, jahrzehntelanger Lärmbelastung und erblichen Faktoren beeinflusst wird.

    Plötzlicher Hörverlust

    Von einem plötzlichen Hörverlust ist die Rede, wenn der Verlust plötzlich beziehungsweise binnen weniger Tage auf einem oder beiden Ohren auftritt. Hierbei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, mit dem Sie umgehend einen Arzt aufsuchen sollten. Manche Betroffene hören ein „Plopp”-Geräusch bevor der Hörverlust einsetzt. Zudem tritt häufig eine Kombination mit Tinnitus oder Schwindel auf. Zu den Ursachen zählen:

    • übermäßig viel Ohrenschmalz
    • virale Infekte
    • Tumore
    • Kopftraumata
    • Medikamente
    • Immunkrankheiten
    • idiopathische Krankheiten (Multiple Sklerose, Morbus Menière)
    • Gefäßerkrankungen, die die Blutversorgung des Ohrs einschränken.

    Die Diagnose „Hörverlust“ erfolgt bei einer Minderung des Hörvermögens von mehr als 30 Dezibel in drei aneinandergrenzenden Frequenzen. Meist ist innerhalb von zwei Wochen die Genesung eines plötzlichen Hörverlust möglich, jedoch kommt die Art und Dauer der Behandlung auf die konkrete Ursache an.

    Hörverlust Behandlung

    Je nach der Ursache ihres Hörverlust sind unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen erfolgversprechend. Viele Auslöser können bereits durch kleinere Eingriffe oder eine medikamentöse Behandlung beseitigt werden. Durch Infektionen auftretende Hörbeeinträchtigungen sind zum Teil nach Abheilen der Erkrankung ebenfalls behoben. Bei bleibenden Höreinschränkungen bietet sich größtenteils die Behandlung mittels Hörgeräten an. Hierbei gilt: Je früher der Gang zum Arzt, desto besser. Wer zu lange wartet, riskiert eine Verschlechterung seiner Hörens oder weitere unerwünschte Nebeneffekte, wie die Tendenz zur sozialen Isolation.