Kinder-Hörgeräte: Modelle, Kosten & Erfahrungen | MySecondEar

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    Kinder-Hörgeräte: Modelle, Kosten & Erfahrungen

    Bei Kindern zählen Hörminderungen zu den am häufigsten auftretenden angeborene Sinnesstörung. Weltweit sind etwa 170 Millionen Kinder betroffen. Kinderhörgeräte können Abhilfe schaffen und die möglicherweise negativen Folgen von Höreinschränkungen auf die Entwicklung der Heranwachsenden regulieren. Dabei beinhalten sie einige besondere Eigenschaften, die sie als Begleitung des kindlichen Lebens geeignet machen.

    Hörverlust/Schwerhörigkeit bei Kindern

    Hörgeräte sind im Falle einer Schwerhörigkeit bei Kindern nicht nur im Bereich des Hörens selbst relevant. Für die kindliche Entwicklung, sowohl sprachlich als auch sozial, ist die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt höchst bedeutsam. Hierfür ist vorrangig Interaktion mit anderen als Mittel der Orientierung in der Welt sowie zur Kindesentwicklung zu verstehen. Ebenfalls werden Bindungen und Beziehungen, die für Heranwachsende die emotionale Basis der Persönlichkeitsentfaltung bilden, über den (sprachlichen) Kontakt mit Mitmenschen geknüpft. Das Hören ist also ein maßgeblicher Teil in der Unterstützung genannter Prozesse, weshalb Einschränkungen im Hören nach Möglichkeit frühzeitig behandelt werden sollten. Hörbeeinträchtigungen sind mit Hörgeräten oder in seltenen Fällen mit Implantaten in der Regel gut therapierbar und verhelfen Kindern zu einem unkomplizierteren Verlauf ihrer Kindheit.

    Wann braucht ein Kind ein Hörgerät?

    Zur Beantwortung dieser Frage sollte auf mögliche Erstanzeichen geachtet werden, die auf eine Hörminderung hinweisen. Hierzu zählen seltenes Nachsprechen, fehlendes Interesse an akustischen Reizen wie Musik, lautes Sprechen, ausbleibendes Erschrecken bei lauten Geräuschen. Bei Babys ist ebenfalls auffallend, wenn sie nicht nach Geräuschquellen suchen. In diesen Fällen sollte abgeklärt werden, ob ein Kinderhörgerät benötigt wird. Zur Diagnose werden schnell und schmerzfrei Hörtests in Form von Hörscreenings durchgeführt. Hier werden sowohl Art als auch Grad der Schwerhörigkeit ermittelt, um geeignete Interventionen abzuleiten, durch die das Hören unterstützt sowie Tragekomfort gewährleistet wird.

    Kinderhörgeräte

    Generell sind für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte empfehlenswert. Diese sind robust gebaut, staub- und wasserresistent sowie passgenau angefertigt, um der ausgeprägten körperlichen Aktivität der jungen Träger standzuhalten. Zum Erhöhen des Wohlfühlerlebnisses trägt eine breite Palette unterschiedlicher Farbgebungen bei. Für eine vereinfachte Bedienung seitens der Eltern ist zudem im besten Fall äußerlich eine Statusanzeige am Gerät angebracht.

    Mit dem Schuleintritt verändern sich die Hörbedürfnisse, da das Sprachverständnis in unterschiedlichen Hörumgebungen gewährleistet werden muss, um eine ganzheitliche Teilhabe am interaktiven Umfeld in und außerhalb der Schule zu sichern. Sowohl im Unterricht als auch auf dem Schulhof müssen Kinderhörgeräte überzeugen und erfolgreiches Lernen sowie das Knüpfen von Kontakten ermöglichen. Im Schulbereich kann Zusatzzubehör die Unabhängigkeit und Flexibilität des Kindes zusätzlich erhöhen.

    Knochenleitungshörgeräte für Kinder

    Wenn nicht auf die Anpassung eines herkömmlichen HdO-Hörgerätes zurückgegriffen werden kann, stellen Knochenleitungshörgeräte einen weiteren Weg zum kindlichen Hören dar. Zum einen bieten sich hier Knochenleitungsgeräte zum Aufkleben an. Bei diesen wird hinter dem Ohr ein Klebeadapter auf der Haut angebracht, auf welchem ein Soundprozessor befestigt wird. Für diese Form ist weder eine Operation vonnöten noch ist das Risiko einer Schädelverformung erhöht. Zum anderen kommt es bei Kindern häufig zum Einsatz von Knochenleitungsstirnbändern, welche sich als bedienerfreundlich im kindlichen Spiel und bei Bewegung erwiesen haben. Allerdings sollte hier eine zu lange Tragedauer vermieden werden, um Druckstellen vorzubeugen.

    Cochlea-Implantat bei Kindern

    Trotz eher seltenen Vorkommens, werden Cochlea-Implantate ebenfalls als Hörlösung für Kinder eingesetzt, sofern bestimmte Bereiche des Ohrs bereits zu stark geschädigt sind oder das Tragen eines herkömmlichen Hörgerätes aus anderen Gründen nicht möglich ist. Selbst bei Beschädigung von Haarzellen oder Innenohr können Cochlea-Implantate eingesetzt werden. Das Einsetzen des Implantats ist im jungen Alter sogar empfehlenswert, da die Aussichten auf das Erlernen eines soliden Hörens und einer normgerechten Kindesentwicklung so erfolgversprechend ist. Jedoch handelt es sich hier um einen nicht unerheblichen operativen Eingriff, bei dem Komplikationen auftreten können und der daher gut überlegt sein sollte.

    Unterschied zwischen Kinder- und Erwachsenen-Modellen

    Technisch ähneln sich Hörgeräte für Kinder und Erwachsene stark, wobei Kinderhörgeräte eine vereinfachte Bedienung aufweisen. Aufgrund der ausgeprägteren Bewegung und folglich der Gefährdung der sensiblen Geräte im kindlichen Alltag sind Hörgeräte für Kinder besonders robust sowie gegen Wasser und Staub geschützt. LED-Anzeigen vereinfachen zudem die Bedienung für Eltern und fördern die Möglichkeit zur Verantwortungsübernahme seitens der Kinder. Eine weitere Unterscheidung zeigt sich im Design: Kinderhörgeräte sind in der Regel aus einer bunteren Farbpalette wählbar, um die Akzeptanz innerhalb der Altersgruppe zu erhöhen, sowie zum Schutz der empfindlichen Kinderhaut aus hypoallergenen Materialien gefertigt. Letztlich ist eine Kindersicherung für das Batteriefach üblich.

    Kinder-Hörgeräte Kosten

    Die Kosten für Kinderhörgeräte variieren je nach Modell und Funktionsumfang stark. Es kann schnell mit einem Preis von über 700 € pro Ohr gerechnet werden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die gesetzlichen Krankenkassen einen Betrag von bis zu 786,86 € pro Ohr übernehmen, zum Teil erfolgt auch eine ganzheitliche Kostenübernahme. Informieren Sie sich am besten direkt bei Ihrer Krankenkasse zu den Kostenübernahmebeträgen.

    Hörgeräteakustiker für Kinder

    Wer bei seinem Kind einen Verdacht auf Hörminderung hegt, sollte möglichst bald einen Arzt aufsuchen, um Gewissheit zu erlangen. Falls der Verdacht sich erhärtet, ist die Versorgung mit geeigneten Hörgeräten in Angriff zu nehmen. Für die Auswahl, Anpassung und Einstellung von Hörgeräten bei Kindern stehen Ihnen Pädakustiker zur Seite. Die auf Kinder und Jugendliche spezialisierten Hörakustiker verfügen über Wissen zu den kindlichen Hörorganen sowie dem Entwicklungsverlauf und behandeln mit Einfühlungsvermögen und kindgerechtem Arbeitsmaterial. Es lohnt sich, nach einem Pädakustiker in der Nähe zu suchen, zu dem sowohl Sie als auch Ihr Kind Vertrauen haben, denn aufgrund des stetigen Wachstums werden häufige Besuche beim Fachmann fällig.