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    Alles, was Sie über eine Mittelohrentzündung wissen sollten

    Sehr häufig fängt eine akute Mittelohrentzündung mit einem Schnupfen an. In den meisten Fällen sind Viren dafür verantwortlich. Diese gelangen nämlich über den Nasenrachenraum und Ihre Ohrtrompete, auch Tube genannt, in Ihr Mittelohr. Dort entzündet sich die Paukenhöhlenschleimhaut. Automatisch entstehen dadurch veränderte Druckbedingungen in Ihrem Mittelohr. Das wiederum beeinträchtigt Ihr Trommelfell in Bezug auf die Schwingungsfähigkeit. Die Weiterleitung des Schalls wird entsprechend eingeschränkt.

    In diesem Ratgeber erfahren Sie alles zum Thema Mittelohrentzündung bzw. über die Symptome, die Behandlung sowie die Diagnose, und Sie erhalten weitere Informationen über die gesamte Entstehung und eventuelle Komplikationen.

    Die Symptome einer Mittelohrentzündung

    Grundsätzlich ist eine Mittelohrentzündung immer mit heftigen Ohrenschmerzen verbunden. Außerdem kann es zu weiteren Symptomen und Folgebeschwerden kommen, welche dann ein Hinweis auf eine Mittelohrentzündung sein können:

    • Kopfschmerzen
    • Fieber
    • Schwindelgefühl
    • Druckgefühl
    • Völlegefühl im Ohr
    • Rötung und Schwellung
    • Schwächegefühl
    • Fieber
    • Kopfschmerzen
    • Ohrengeräusche und Tinnitus
    • Schallleitungsschwerhörigkeit
    • Flüssigkeit hinter dem Trommelfell
    • Ohrausfluss
    • Riss oder Loch im Trommelfell

    Diagnose bei einer Mittelohrentzündung

    Lassen Sie sich von Ihrem Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersuchen, der mithilfe einer Lupe und einer Lichtquelle eine Diagnose stellt. Sehr wahrscheinlich werden Sie auch einen Hörtest machen. Dieser hilft bei der Diagnose. Der Arzt entscheidet dann, welche Behandlung für Sie erforderlich ist. Eventuell wird eine akute Mittelohrentzündung und daraufhin noch eine Schallleitungsschwerhörigkeit festgestellt. Außerdem nimmt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt einen Abstrich und macht eine bakteriologische Untersuchung. Dies wird bevorzugt so gehandhabt, wenn Sie eine Immunschwäche haben. Eventuell kann der Abstrich weiterhelfen, wenn trotz Therapie mit Antibiotika noch keine Besserung eingetreten ist. Durch die bakteriologische Untersuchung wird der konkrete Krankheitserreger von Ihrem Arzt bestimmt. Somit kann gezielt ein bestimmtes Antibiotikum eingesetzt werden. Bevor Ihre Ohrenschmerzen therapiert werden, müssen eventuelle Allergien oder Diabetes berücksichtigt werden. Deshalb sollten Sie alle Details schildern.

    Ein Abstrich bei der Mittelohrentzündung

    Der Abstrich wird mithilfe eines sterilen Tupfers direkt von Ihrer Mittelohrschleimhaut entnommen. Alternativ wird oft auch ein kleiner Spachtel oder eine kleine Bürste verwendet. Mithilfe des Abstrichs können dann die Erreger bestimmt werden.

    Der Ablauf der Antibiotikatherapie bei einer Mittelohrentzündung

    Bei Mittelohrentzündungen kommen sehr häufig Antibiotika zum Einsatz. Es gibt Unterschiede bei den Therapien, wenn es um den Erreger geht. In der Regel dauert eine solche Antibiotikatherapie sieben Tage. Ihr Arzt wird die Therapie mit Ihnen genau besprechen.

    Wie wird eine Mittelohrentzündung behandelt?

    In den ersten ein bis zwei Tagen werden die Symptome der Mittelohrentzündung von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt behandelt, die Ursachen selbst jedoch nicht. Meistens bekommen Sie zunächst ein Mittel zur Abschwellung. Dieses Mittel gibt es entweder als Tropfen oder als Brei.
    Außerdem erhalten Sie Schmerzmittel wie zum Beispiel Paracetamol.

    Mögliche Komplikationen bei einer Mittelohrentzündung

    Es können vielfältige Komplikationen bei einer Mittelohrentzündung auftreten. Generell sind solche unerwünschten Zwischenfälle aber eher selten. Ihre Gesundheit kann dadurch aber stark beeinträchtigt werden.

    Die Entzündung des Warzenfortsatzes ist eine typische Komplikation. Dieser Fortsatz befindet sich direkt am Schläfenbein hinter Ihrer Ohrmuschel.

    Dabei ist die Haut meistens geschwollen und gerötet. Wenn Sie sehr häufig unter einer Mittelohrentzündung leiden, kann diese auch chronisch werden. In der Folge vernarbt Ihr Trommelfell, auch die Gehörknöchelchen nehmen davon Schaden. Ihre Gehörknöchelchen sind nur wenige Millimeter groß. Bei einer chronischen Mittelohrentzündung können sie verwachsen oder sogar ganz zerstört werden. Dann ist unter Umständen eine bleibende Hörstörung die Folge. Deshalb sollten Sie bereits bei den ersten Anzeichen einer Mittelohrentzündung zu Ihrem Hals-Nasen-Ohren-Arzt gehen.

    Der entzündete Warzenfortsatz

    Dieser zapfenförmige Knochen hinter Ihrer Ohrmuschel kann sich entzünden, wenn die Mittelohrentzündung nur schlecht oder gar nicht heilt. Die Symptome sind so ähnlich wie bei der Mittelohrentzündung, sie sind aber stärker ausgeprägt.

    Wie entsteht eine Mittelohrentzündung?

    Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie es zu einer Mittelohrentzündung kommen kann.

    Die Infektion stammt meistens aus dem Nasenrachenraum und wird über die Ohrtrompete in das Mittelohr übertragen.

    Manchmal gelangen die Krankheitserreger auch über einen Defekt Ihres Trommelfells von außen direkt in Ihr Mittelohr. In den seltensten Fällen können auch Krankheitserreger, die aus der Blutbahn stammen, in Ihr Mittelohr gelangen.

    Es gibt zwei Ursachen, die grundsätzlich an der Entstehung einer Mittelohrentzündung beteiligt sind:

    • vorangegangene oder gegenwärtige Infektion
    • ständige Belüftung des Mittelohres

    Wenn die sogenannte Tube, also Ihre Ohrtrompete, nicht richtig belüftet ist und eine Belüftungsstörung vorliegt, kommt es zu Problemen. Vorangegangene Infektionen sind meistens bakterielle oder virale Infekte Ihrer oberen Atemwege.

    Durch welche Erreger wird eine Mittelohrentzündung hervorgerufen?

    Ursächlich für eine Mittelohrentzündung können folgende Viren und Bakterien sein:

    Streptococcus pneumoniae: Löst eine Lungenentzündung aus.

    Haemophilus influenzae: Der Nasenrachenraum entzündet sich fieberhaft.

    Beta-hämölysierende Streptokokken: Lösen speziell bei Frühgeborenen Lungenentzündung, Hirnhautentzündung und Blutvergiftung aus.

    Sehr selten sind auch Grippeviren verantwortlich für eine Mittelohrentzündung. Manchmal endet eine Grippe tatsächlich mit Taubheit.

    Dasselbe gilt auch für Viren, die Scharlach oder Masern verursachen. Sie rufen Entzündungen hervor und zerstören dann die Zellen der Schleimhaut.

    Bei Säuglingen geht eine Mittelohrentzündung häufig mit einer Infektion der oberen Atemwege einher. Verursacht werden diese meistens durch eine Grippe oder Erkältung. Der Verlauf ist normalerweise mit der gewöhnlichen Mittelohrentzündung eines Erwachsenen vergleichbar.

    Eine Mittelohrentzündung bei einem Kind

    Von Mittelohrentzündungen sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sehr häufig betroffen. Im ersten Lebensjahr macht ca. die Hälfte aller Säuglinge eine Mittelohrentzündung durch. Im dritten Lebensjahr sind es sogar 80 %.

    Deshalb sollten die Beschwerden der Kinder unbedingt ernst genommen und die Krankheit keinesfalls verschleppt werden. Dann ist die Gefahr nämlich groß, dass es eventuell zu einer andauernden Schwerhörigkeit bei dem Kind kommt.

    Hinweise und Anzeichen:

    • Schmerzen im Bauch
    • das Kind berührt seine Ohren
    • Körpertemperatur steigt an
    • Fieber über 39 °C

    Wenn ein Kleinkind oder ein Säugling sehr häufig Mittelohrentzündung hat, sind die Rachenmandeln häufig vergrößert. Eventuell ist es dann sinnvoll, die Mandeln zu entfernen. Empfehlenswert ist die Operation, wenn die folgenden Situationen auftreten:

    • Innerhalb eines Jahres kommt es zu mehreren Mittelohrentzündungen.
    • Hinter den Trommelfell sammelt sich Flüssigkeit an.
    • Das Kind hat beim Atmen durch die Nase Probleme.

    Der Schutz von Babys und Kindern

    Es wurde nachgewiesen, dass Kinder häufig erkranken, wenn die Eltern rauchen. Dasselbe gilt für Kinder, die bereits eine Mittelohrentzündung hatten, denn dann erhöht sich das Risiko für eine erneute Erkrankung. Ein Säugling, der von der Mutter gestillt wird, erkrankt weniger häufig an Mittelohrentzündungen.