Hattest du schonmal ein Insekt im Ohr?
Es kann tatsächlich vorkommen, dass ein Insekt den Weg in dein Ohr findet. Anfangs bemerkst du das vielleicht gar nicht, dein Ohr beginnt aber zu jucken. Wenn du dann einen Arzt aufsuchst, findet er den kleinen Übeltäter in deinem Ohr.
In diesem Fall nimmt dein Hals-Nasen-Ohren-Arzt eine Ohrenspülung vor, um das Insekt wieder nach draußen zu befördern.
So etwas hat zum Beispiel eine Frau in China erlebt. Nachdem sie vier Tage lang ein Jucken in ihrem Ohr verspürte, suchte sie ihren Arzt auf. Dieser entdeckte tatsächlich etwas in ihrem Ohr, das dort so gar nicht hingehörte. Eine Springspinne war ins Ohr der schlafenden Frau gekrabbelt und hatte sich dort häuslich niedergelassen. Weil die Spinne aber nicht freiwillig wieder ausziehen wollte, musste der Arzt nachhelfen.
Spinnen im Ohr
In Australien wurde ein Mann namens Hendrik Helmer in der Nacht von heftigen Schmerzen im Ohr geplagt. Er befürchtete, eine australische Giftspinne habe sich in seinem Ohr eingenistet, und nahm zunächst selbst eine Ohrspülung mit Wasser vor. Letztlich konnte der ungebetene Gast erst im Krankenhaus entlarvt werden: Ein Arzt fand eine 2 cm lange Kakerlake in seinem Gehörgang. Der Arzt musste die Kakerlake erst töten, um den Mann anschließend von ihr befreien zu können.
In Indien erging es einem Ohrenpatienten ähnlich. Eine lebende Grille hatte es sich im Ohr des Mannes gemütlich gemacht. Der Mann verspürte starke Ohrenschmerzen, weshalb er zum Arzt ins Krankenhaus ging. Grillen gehören zu den Insekten, die sich am Tag in einer schmalen Höhle verstecken und dann nachts aktiv sind, und dieses Exemplar hatte den Gehörgang des Mannes als Höhle für gut befunden.
Ist ein Ohrenkneifer im Ohr gefährlich?
Vielleicht ist die Vorstellung besonders unangenehm für dich, was aus dem Reich der Insekten nachts in deiner unmittelbaren Nähe so alles nach einer Höhle suchen könnte. Da gibt es zum Beispiel viele Schauergeschichten rund um den Ohrenkneifer. Auch Ohrenkneifer sind nachtaktiv, und sie verfügen über spezielle Zangen, mit denen sie angeblich das Trommelfell eines Menschen verletzen können. Das ist aber tatsächlich ein Mythos, denn obwohl diese Insekten beachtliche Zangen haben, ist der Name irreführend. Allerdings wurden Ohrenkneifer in früheren Zeiten tatsächlich zu medizinischen Zwecken verwendet. Im Mittelalter wurden sie nämlich zermahlen, um sie bei Ohrenkrankheiten zu nutzen. Damals glaubte man, dass das Pulver daraus bei Entzündungen oder Ohrenschmerzen des Gehörgangs helfen würde.
Andere Länder, andere Sitten
Wenn du deine Nächte in der freien Natur verbringst, dann kann es schon einmal passieren, dass sich ein Insekt in deinen Ohren einnistet. Bereits die alten Ägypter nutzten deshalb eine spezielle Kopfstütze. Dadurch minimierten sie das Risiko, dass sich ein Eindringling den Weg in Nase, Mund oder Ohr bahnen könnte. Der Schlafkomfort ließ allerdings zu wünschen übrig.
In einigen afrikanischen Kulturen ist es völlig normal, auf dem Boden zu schlafen. Dadurch sind die Menschen vielen Insekten direkt ausgesetzt und brauchen geeignete Schutzmaßnahmen dagegen. Man weiß von einigen Völkern, dass sie sich zum Schlafen seitlich auf den Ellenbogen aufstützen. Dabei wird der Kopf entweder auf der Schulter oder auf der Handfläche abgelegt. So hat es das Insekt schwerer, die erhöhte Kopfposition zu erreichen und einen ungeschützten Körpereingang wie zum Beispiel Ohren, Nase oder Mund zu finden.
Die richtige Vorgehensweise bei einem Insekt im Ohr
Wenn du tatsächlich einmal das Gefühl haben solltest, dass ein Insekt in dein Ohr eingezogen ist, dann solltest du möglichst umgehend einen Arzt aufsuchen. Vielleicht ist es dabei für dich beruhigend zu wissen, dass solche Fälle nur äußerst selten eintreten. Die Natur hat nämlich einen ausgeklügelten natürlichen Abwehrmechanismus entwickelt. Hast du gewusst, dass sich Insekten von den Bitterstoffen abschrecken lassen, die in deinem Ohrenschmalz enthalten sind?
Wertvolle Tipps für solche Situationen:
Auf jeden Fall solltest du ruhig bleiben. Auch wenn der Gedanke in dir Panik auslöst, solltest du wissen, dass die Insekten in den meisten Fällen von alleine wieder aus dem Ohr herauskrabbeln.
Suche umgehend einen Arzt auf, der das Insekt mit den richtigen Instrumenten fachmännisch entfernen kann. So vermeidest du, dass deinem Ohr unnötige Schäden zugefügt werden.
Wenn es dir gerade nicht möglich ist, das Krabbeltier von einem Arzt entfernen zu lassen, kannst du wie folgt vorgehen: Neige deinen Kopf, damit das betroffene Ohr nach oben zeigt. Nun gibst du Pflanzenöl, beispielsweise Olivenöl, in das Ohr. Warte einige Minuten ab, bis das Öl wirken kann. So tötest du das Insekt ab. Anschließend spülst du dein Ohr mit lauwarmem Wasser aus. Überprüfe, ob das Insekt vollständig ist. Wenn einzelne Körperteile des Tieres fehlen, solltest du dich umgehend zum Arzt begeben. Lass dein Ohr auf jeden Fall untersuchen, damit du Verletzungen ausschließen kannst.
Du solltest niemals versuchen, das Insekt mit einer Pinzette oder einem anderen Gegenstand aus dem Gehörgang zu entfernen. Damit würdest du das Insekt eventuell nur noch tiefer in deinen Gehörgang bringen, im schlimmsten Fall kann es auch zustechen. Es besteht die Gefahr, dein Trommelfell zu verletzen.
Hast du noch weitere Fragen zum Thema Hörverlust oder zu sonstigen Themen? Gerne kannst du dich telefonisch an uns wenden. Unsere ausgebildeten Hörakustiker bieten dir eine eingehende und unverbindliche Beratung an. Diese ist für dich selbstverständlich kostenlos.