Tieftonschwerhörigkeit: Ursachen, Symptome, Behandlung

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    Tieftonschwerhörigkeit: Was ist das?

    Tieftonschwerhörigkeit zählt zu den Innenohrschwerhörigkeiten, wobei auch eine Funktionsstörung im Mittelohr die Einschränkung im Tieftonbereich auslösen kann. Von tieffrequenten Tönen spricht man bei einer Frequenz von weniger und bis zu 2000 Hertz. Wenn die Einschränkung gemeinsam mit einer Hochton- oder Mitteltonschwerhörigkeit auftritt, wird eine Breitbandschwerhörigkeit diagnostiziert. Aufgrund der hohen Individualität von Hörverlusten müssen neben der Art und Schwere ebenso Ursachen und Symptome der Schwerhörigkeit differenziert betrachtet werden. Wie sehr eine Tieftonschwerhörigkeit den Alltag einschränkt, ist demnach multifaktoriell und vom Einzelfall abhängig.

    Ursache: Wie entsteht eine Tieftonschwerhörigkeit?

    Die Gründe, warum eine Tieftonschwerhörigkeit auftritt, sind vielfältig. Da die Tieftonschwerhörigkeit auf eine Beschädigung der Haarzellen zurückzuführen ist, ist sie als sensorineuraler Hörverlust zu klassifizieren. Sowohl altersbedingter Verschleiß (Presbyakusis) als auch Lärmbelastung können eine Schwerhörigkeit im tieffrequenten Bereich auslösen. Darüber hinaus zählen Krankheiten und Infektionen zu den möglichen Ursachen. Ein Hörsturz, der beispielsweise durch übermäßigen Stress oder Lärm auftritt, kann ebenso bleibende Einschränkungen im Tiefton-Hören hinterlassen.

    Liegt die Ursache im Mittelohr, liegen zumeist folgende Auslöser zugrunde:

    Darüber hinaus ist Tieftonschwerhörigkeit auf einem Ohr ein potenzielles Begleitsymptom von Halswirbelsäulenbeschwerden. Hierbei treten zum Teil zusätzlich Ohrgeräusche, Schwindel, sowie Hyperakusis auf.

    Symptome: Tieftonschwerhörigkeit erkennen

    Personen, die an einer Tieftonschwerhörigkeit erkrankt sind, können tiefe Frequenzen von 2000 Hertz oder niedriger nicht hören. Zumeist ist die Hörlautstärke selbst nicht betroffen, das Verständnis aber dennoch eingeschränkt. Folglich gelingt es Betroffenen noch ziemlich gut, Einzelgespräche zu führen. Gruppenunterhaltungen und Gespräche in lauten Umgebungen stellen hingegen eine deutlich größere Schwierigkeit dar. Ebenso ist auffällig, dass Basstöne beim Musikhören oder tiefe Stimmen dabei besonders schwer verständlich sind.

    Diagnose: Wie wird eine Tieftonschwerhörigkeit festgestellt?

    Mithilfe von Hörtests wird ein Tonaudiogramm erstellt. Dieses zeigt die Hörkurven des Patienten, an denen die Hörschwelle ablesbar ist. Die Hörschwelle beschreibt die Frequenz, ab der Töne für die jeweilige Person wahrnehmbar sind. Es handelt sich um zwei Kurven – die Luft- und die Knochenleitungskurve –, die Aussagen über den Ursprung der Schwerhörigkeit erlauben. Demnach ist es möglich, zu entscheiden, ob der Defekt, der die Tieftonschwerhörigkeit auslöst, im Innen- oder Mittelohr zu verorten ist.

    Tieftonschwerhörigkeit Audiogramm

    Auf dem Audiogramm ist ein möglicher Verlauf der Knochen- und Luftleitungskurven bei einer Tieftonschwerhörigkeit abgebildet. Es fällt auf, dass die Hörleistung im tiefen Frequenzbereich deutlich schlechter ausfällt als im mittleren und schließlich im hohen Frequenzbereich, ab ca. 2000 Hertz, gute Hörleistungen verzeichnet sind.

    Behandlung: Was tun bei Tieftonschwerhörigkeit?

    Schädigungen des Innenohrs sind in der Regel irreparabel. So lassen sich die beschädigten Haarzellen nicht wiederherstellen und die Behandlung mit einem Hörgerät ist notwendig. Um eine durch das Mittelohr verursachte Tieftonschwerhörigkeit zu behandeln, kann auf kleinere Eingriffe oder Implantate zurückgegriffen werden. Dabei gilt: Je früher eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser für das restliche Hörvermögen. Ratsam ist es, einer Schwerhörigkeit vorzubeugen, bevor es zu dauerhaften Schäden kommen kann. Eine möglichst geringe Lärmbelastung und Verringern von Stress senken das Risiko auf Hörbeeinträchtigungen.